
Das Ende der Gemeinschaftsverpflegung
Patienten während des Krankenhausaufenthaltes in ein gutes Restaurant zu schicken, wäre für viele Kliniken preiswerter und weniger aufwendig. Kein Abfall, kein Spülen, kein Küchenpersonal…
Der Preis pro BKT ist eine, in der Patientenverpflegung, übliche Kenngröße, die für die Budgetplanung der Krankenhäuser und für die Kalkulation von Verpflegungsleistungen verwendet wird.
Bei der Berechnung dieser Kennzahl werden in Krankenhäusern nur ganz bestimmte Kosten verwendet, um einen für die Auswertung erträglichen Preis zu erzielen. Wenn dieses Prinzip außerhalb der Klinik auch so funktionieren würde, könnten wir für gefühlte 30€ im Sterne-Restaurant essen gehen.

Online- Lieferdienst übernimmt Krankenhausverpflegung

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Aufgrund der in den letzten Jahren zahllos gegründeten Servicegesellschaften zur infrastrukturellen Gebäudebewirtschaftung von Krankenhäusern gibt es derzeitig keinen tatsächlichen Wettbewerb für patientennahe Serviceleistungen mehr.
Wirkliche Innovationen, zukunftsfähige Konzepte, digitale Strategien blieben bisher aus. Einfache Neuerungen, wie die Weiterentwicklung von Menükomponenten oder Küchentechnik werden, wie die Erfindung des Rades, gefeiert.
Die in 80% der Kliniken existierende klassische Krankenhausküche läuft der Entwicklung in der Gastronomie hinterher und es gibt momentan wenige Indikatoren dafür, dass sich in der nahen Zukunft daran etwas ändern sollte.
Vielmehr liegt es doch nahe, dass Onlinehändler mit ihrer Innovationskraft, der digitalen Power und den wirtschaftlichen Ressourcen sowie ihren bereits funktionierenden Lieferanten- und Logistiknetzwerken die Klinikverpflegung in absehbarer Zeit übernehmen können.
Für die Verantwortlichen in den Kliniken ist es im Rahmen der gesellschaftlichen Vorgaben eine Abwägungsfrage, für welchen Weg sie sich in Zukunft entscheiden.
Um die Verpflegung, als eine der Versorgungsaufgaben von Kliniken, zukunftsfähig, robuster und abwechslungsreicher zu machen, braucht es die Abschaffung der guten, alten „Gemeinschaftsverpflegung“.
Die Zukunft der Patientenverpflegung wird also in den nächsten 20 Jahren nicht das Essen aus dem 3‑D-Drucker oder der Servier-Roboter sein.
Es werden disruptive Konzepte, analoges und digitales Prozessmanagement und der Wille zur Veränderung sein.
Im Ergebnis ist zu erwarten, dass die eindimensionale und prozessstarre Gemeinschaftsverpflegung durch eine segmentierte und flexible Gastronomie abgelöst wird,
- die Patienten, Mitarbeiter und Gäste überhaupt erst individualisiert und mit einer definierten Qualität versorgt
- den Aufwand der Klinik für die gastronomische Versorgung um bis zu 30% verringert
- vorhandene Infrastruktur im Zusammenhang mit Produktion, Verteilung und Logistik auf das effizient notwendige reduziert
- eine eigene Lebensmitteltransparenz schafft
- die nachhaltige und schonende Nutzung von Ressourcen ermöglicht
Wo liegen die Orientierungspunkte für diese Veränderungen?
Prof. Andreas Moring von der International School of Management in Hamburg hat mit dem BIDAC (Binary Innovation Development Accelerator Concept) — Framework eine Methode von 15 Eigenschaften entwickelt, welche die Erfolgschancen von innovativen Ideen, Konzepten und Business-Modellen in digitalisierten Märkten bewertet.
Die Digitalisierung bringt eine neue Wertschöpfungslogik mit sich. Diese spiegelt sich im BIDAC wider. Null oder eins — erfüllt oder nicht erfüllt.
Mit BIDAC werden Stärken und Schwächen eines Angebotes oder eines Geschäftsmodels identifiziert. Es geht nicht um 15 Punkte von 15 Punkten, sondern um die Merkmale, an denen Potentiale geschaffen werden können.
Wie das die Patientenverpflegung in den nächsten Jahren beeinflusst, lesen Sie in der nächsten Woche.
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Patienten bringen Ihre Erwartungen mit
