
Die Digitalisierung bringt eine neue Wertschöpfungslogik mit sich. Diese spiegelt sich im BIDAC wider. Null oder eins — erfüllt oder nicht erfüllt.
Mit BIDAC werden Stärken und Schwächen eines Angebotes oder eines Geschäftsmodels identifiziert. Es geht nicht um 15 Punkte von 15 Punkten, sondern um die Merkmale, an denen Potentiale geschaffen werden können.
Plastic or Plumbum- Patienten bringen Erwartungen mit
Die BIDAC Kategorie — Plastic or Plumbum ‑beschreibt, dass sich eine Leistung an die individuellen Gewohnheiten und Präferenzen der Nutzer anpasst. Veranschaulicht heißt das, Leistungen die anschmiegsam wie Kunststoff (Plastic) sind, gelten als „erfüllt“ oder starr und schwer, wie Blei (Plumbum) als „nicht erfüllt“.
Alter, Geschlecht, Herkunft, auch Erwartungen, Geschmack, Gewohnheiten und Vorlieben beim Essen sind die Summe der Dinge, die unterschiedliche Präferenzen beim Thema Ernährung ausprägen.
Hinzu kommt, dass Ernährung eines der großen gesellschaftlichen Themen unserer Zeit ist und teilweise kontrovers diskutiert wird, insbesondere:
- Die Gesellschaft ist durch die Globalisierung und die Zuwanderung kulturell und damit auch kulinarisch vielfältiger geworden.
- Unsere Essgewohnheiten haben sich in den letzten Jahren durch die wachsende Urbanisierung, durch das NewWork und ein neues Gesundheits- und Umweltbewusstsein stark verändert. Essen wird immer mehr zur Weltanschauung. Die Unterschiede in der Lebensweise der Generationen sind durch die Globalisierung und Digitalisierung scheinbar größer geworden.
- Der Wohlstand der Bevölkerung hat zugenommen, was auf die Lebensqualität der Menschen eine große Wirkung hat, aber auch Nebenwirkungen mit sich bringt. Obwohl der Zugang zu gesunder und abwechslungsreicher Ernährung immer leichter wird, ernähren sich viele Menschen unausgewogen, sind übergewichtig und haben Erkrankungen, welche auf ihre Ernährung zurückzuführen sind. Laut des Statistischen Bundesamtes waren im Jahre 2017 62% der erwachsenen Männer und 43% der erwachsenen Frauen übergewichtig. Eine Studie der Techniker Krankenkasse von 2017 belegt, dass 15% der erwachsenen Männer und Frauen an ernährungsbedingten Stoffwechselerkrankungen leiden.
- Der Überfluss und die große Auswahl in den Lebensmittelgeschäften überfordern Menschen in ihrem Konsumverhalten. Ein daraus resultierendes Ergebnis ist, dass in deutschen Privathaushalten jährlich pro Kopf 56 kg Lebensmittel weggeworfen werden.

Online- Lieferdienst übernimmt Krankenhausverpflegung

Multi or Mono- How to cook perfect chicken 8 different ways

Das Ende der Gemeinschaftsver-pflegung

Platform or Product- Vollkost, Schonkost oder der Wunsch des Patienten
Die gesellschaftliche Diskussion und die sich wandelnden Ernährungspräferenzen bieten die Grundlage für die Veränderungen in der KlinikGastronomie.
Der Patient bringt seine Gewohnheiten und Vorstellungen mit in die Klinik. Heute werden sie in der Gemeinschaftsverpflegung uniformiert.
Ideal ist es, wenn die Patienten die gastronomische Versorgung als inhaltlich begleitend, zeitlich abgestimmt und in den Patientenpfad eingebunden wahrnehmen. Der Patient ist somit in diesem Prozess aktiver Teilnehmer und kann nach seinem eigenen Wohlbefinden und seinen persönlichen Neigungen entscheiden.
Digitale Prozessmodelle wandeln den Patientenwunsch in individualisierte Informationen für dessen Verpflegungsangebot, die Disposition der dazu notwendigen Leistungen und eine nutzbringende Ernährungsempfehlung um. In Wechselwirkung mit interdisziplinären Prozessen werden diese Abläufe automatisch organisiert.
80% der Deutschen besitzen ein Smartphone und haben die Routine, mit modernen Kommunikationsmitteln umzugehen. 92% der Internetnutzer in Deutschland haben 2018 online gekauft.
Der Patient wird mit seiner Essenbestellung zukünftig nicht nur das, was er essen möchte bestellen können, sondern auch eine Auswahl der Location und der Uhrzeit treffen.
Die Erfassung der Essenswünsche in den meisten Krankenhäuser wird derzeitig noch personalintensiv mit Servicekräften erledigt. Serviceexperten führen dafür zahlreiche Argumente an, warum das immer noch so bleiben müsse.
Der tatsächliche Grund ist, dass es keine wirklich zeitgemäße und ganzheitliche Softwarelösung für die Krankenhausverpflegung gibt. Alle vorhandenen Applikationen der Menüerfassung und Menüplanung orientieren sich an starren Prozessabläufen der Versorgung und sind nicht adaptierbar.
…Food Court, Bio, Regional, House of Food, to go, Lunch Boxes, Lieferservice, Automatenverpflegung, Kochkurse, Foodsharing, Rückbesinnung, Healthy Hedonism, Restaurant oder Bistro sind Trends, die den Alltag der meisten Patienten außerhalb des Klinikaufenthaltes bestimmen.
Die Zukunft der Patientenversorgung liegt zum großen Teil in der Integration gastronomischer Trends mit zeitgemäßer Kreativität und ansprechender Produktqualität.
Vorurteile oder Bedenken, warum Patienten mit bestimmten Diagnosen besser in Ihrem Zimmer und nicht im öffentlichen Raum verpflegt werden, sind das Ergebnis eines nie geführten Diskurses über Nutzen, Chancen und Ästhetik.
Durch intelligente räumliche und logistische Lösungen wird zusätzlich zur neuen gastronomischen Vielfalt der personelle Aufwand im Stationsservice und der Inhouselogistik einer Klinik um bis zu 40% gesenkt.
Platform or Product
Vollkost, Schonkost oder der Wunsch des Patienten
